Hate


Buy Facebook Twitter Artist News


ATF Sinner: Vocals / Guitar
Domin: Guitar
Tiermes: Bass
Nar-Sil: Drums

Niemand kombiniert Death und Black Metal so wie Polens Hate. Mit unnachgiebiger Bösartigkeit und einem Sinn für Atmosphäre, der der Band eigen ist, verschieben sie auf Rugia, ihrem zwölften Album, die Grenzen ihres Handwerks noch weiter. “Es war mir klar, dass es auf unserer vorherigen Platte ‘Auric Gates Of Veles’ (2019) aufbauen und sich weiterentwickeln sollte, sowohl musikalisch als auch textlich. Allerdings ist jede Hate-Platte eine eigene Reise, die nie zweimal an denselben Ort führt. Man weiß nie genau, wohin sie einen führen wird”, erklärt Sänger/Gitarrist ATF Sinner, der die Band seit 1991 anführt. Das frische Blut hat der Band ebenfalls geholfen, Rugia so einzigartig klingen zu lassen. Pavulon (Schlagzeug), der seit 2014 in der Band war, mußte aufgrund gesundheitlicher Probleme aussteigen und wurde durch Nar-Sil (Neolith, Virgin Snatch, Embrional) ersetzt. “Dieses Mal mit einem neuen Schlagzeuger zu arbeiten, war eine faszinierende Erfahrung für mich. Nar-Sils Technik und Präsenz sind ganz anders als die von Pavulon und das kommt definitiv rüber. Ich glaube, wir haben es geschafft, ein erfrischendes neues Kapitel in unserer Diskografie zu erschaffen, indem wir neun wirklich unheimliche Angriffe purer Wut komponiert haben.”

Das Schreiben für Rugia begann kurz nach der Veröffentlichung von Auric Gates of Veles. Allerdings begannen Hate schon bald, ausgiebig zu touren, um ihr damals neues Werk zu promoten und das Songwriting wurde auf Eis gelegt. Doch im Jahr 2020 wurde aufgrund der COVID-Pandemie die Tour der Band mit Belphegor und Suffocation abrupt unterbrochen. Mit dieser unerwarteten Menge an freier Zeit beschloss die Band, sich zusammenzureißen und das Material, an dem sie arbeitete, fertig zu schreiben.

Zu Sinner und Nar-Sil gesellten sich Domin an der Leadgitarre und Tiermes am Bass, der seit 2018 mit der Band live spielt, um das Lineup zu komplettieren. “Obwohl ich die Riffs, Hauptarrangements und Texte geschrieben habe, haben wir alle an dem gearbeitet, was man auf Rugia hört. Wir setzten die Stücke zusammen und arrangierten Fragmente als Team neu. Unsere Alben sind immer eine kollektive Anstrengung und Rugia ist nicht anders.” sagt Sinner. Soundtechnisch wurden sie hauptsächlich vom extremen Metal der Neunziger inspiriert, sowohl Black als auch Death, und sie wollten ihren Sound so organisch wie möglich halten. “Es klingt ziemlich harsch, sehr dynamisch und ungebremst. Es hat auch ein starkes Ambient-Element, das den Klang und die dunkle Atmosphäre des Materials unterstreicht. Die Rhythmussektion ist dieses Mal mehr vom Death Metal beeinflusst, was auf unsere Wurzeln zurückgeht. Man könnte sagen, dass die meisten Songs auf diesem Album ‘Pagan Death Metal’ sind – eine Kombination aus epischen Riffs und wilden, knallenden Rhythmen.”

Eine Sache, die die Fans vielleicht überraschen wird, ist die Art und Weise, wie Sinner seine Stimme einsetzt, die viel ausgefeilter ist als auf früheren Platten. “Ich habe versucht, meine Stimme in drei verschiedenen Timbres erklingen zu lassen. Manchmal sind die Stimmen miteinander kombiniert, manchmal sind sie eher wie separate Gesangslinien. Ich wollte diese angereicherte Erzählung aufbauen, und ich denke, dass Tiermes mir bei unseren Shows mit einigen der Gesangslinien helfen wird, um diesen Effekt in eine Live-Umgebung zu bringen.”

Textlich taucht die Band auf dem Album weiterhin in die Tiefen der slawischen Mystik ein. “Generell sind alle Songs auf dem Album der alten slawischen Welt gewidmet – große Wanderungen, Kriege, Schlachten und der Kampf ums Überleben. Aber es gibt auch eine philosophische Ebene, die sehr wichtig ist. Die slawische Mythologie ist eine Sammlung von universellen Geschichten, die grundlegende Fragen berühren, denen wir alle in unserem Leben begegnen. Deshalb ist sie ein Rahmen, der es mir erlaubt, über zeitgenössische Probleme zu schreiben, denen ich selbst aus einer anderen Perspektive begegne. Auf diesem Weg habe ich meine heidnische Seele entdeckt und ich ermutige die Menschen, das Gleiche zu tun. Ich denke, jeder hat diese tiefere Identität, die auf dem Verständnis unserer Einheit mit der Natur basiert, etwas, das über all die Zivilisationen hinausgeht, die wir aufgebaut haben. Der Albumtitel ist dem archaischen Namen einer deutschen Ostseeinsel entnommen, die heute Rügen heißt. In der Antike war Rügen oder Rugia ein heiliger Wallfahrtsort für das heidnische slawische Volk. Es war das Herz des westslawischen Glaubens und beherbergte die sagenumwobene Festung Arkona. Das Album ist in seinem Kern eine Hommage an Rugia und seine Stämme und die von ihnen geschaffene Kultur.”

Die Band entschied sich dafür, das Album erneut im Hertz Recording Studio in Polen aufzunehmen. Aufgenommen, gemischt und gemastert wurde es von den Wiesłaski Brüdern (Behemoth, Decapitated). Alles wurde in etwa zwei bis drei Wochen aufgenommen, wobei der langjährige Mitarbeiter Michał Staczkun die Ambient-Elemente des Bandsounds beisteuerte. Die einzige Schwierigkeit entstand in der Mixing-Phase, in der der endgültige Charakter der Platte zum Vorschein kommt. “Hier stießen wir auf viele Probleme, auch auf widersprüchliche Visionen. Die Produzenten hatten ihre eigene Idee für den Gesamtsound, die sich von dem unterschied, was mir vorschwebte, also versuchten wir, einen guten Kompromiss zu finden, und das dauerte ein paar Monate.” Wenn man bedenkt, wie stark die Persönlichkeit der Platte durchscheint, kann man mit Sicherheit sagen, dass der gefundene Kompromiss definitiv in ihrem besten Interesse war und als die vielleicht bestklingende Platte in der langen Karriere der Band steht. Hate feiert außerdem dreißig Jahre Aktivität mit Rugia, wobei Sinner beteuert, dass er so engagiert wie immer ist. “Nun, das Feuer brennt immer noch! Ich bin stolz darauf, dass ich eine Band mit einer so starken Energie aufgebaut habe, die trotz zahlreicher Besetzungswechsel und Hindernisse, die sich uns in den Weg stellten, eine lange Zeit überdauert hat. Wir sind immer noch hier und wir schaffen mit immer größerem Bewusstsein und Hingabe. Die Energie spricht durch uns. Ehrlich gesagt betrachte ich die Band als etwas viel Größeres und Tiefgründigeres als die einzelnen Leute, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an ihr beteiligt sind. Ich glaube, wir schaffen einen Kanal für Energien, die uns übersteigen.”




See Tour Dates